Die globalen Auslandsinvestitionen sind im letzten Jahr um 13% auf insgesamt 1,3 Billionen Dollar gesunken. Dazu hat auch Chinas gesunkene Investitionsfreude beigetragen: Laut des aktuellen World Investment Reports der UNCTAD sind Chinas ausgehende Investitionen um 18% von 158 Mrd. Dollar in 2017 auf 130 Mrd. Dollar in 2018 gesunken. Dies lässt sich auf eine Kombination aus internen politischen Entscheidungen, sowie verschärften Prüfungsverfahren in bspw. den USA und der EU zurückführen. Die ausgehenden Investitionen aus China fielen zu Beginn 2019 weiter. Laut Recherchen des China Investment Research der Grisons Peak LLP verringerten sie sich im ersten Quartal um 14,3 % im Vergleich zum vierten Quartal in 2018. In der Kategorie M&A/Equity Investments war sogar eine Verringerung um 50,5% zu verzeichnen. Im zweiten Quartal 2019 stiegen diese Investments jedoch leicht um 21,6% auf 14,9 Mrd. Dollar an.


Die eingehenden Auslandsinvestitionen nach China sind in 2018 allerdings um insgesamt 4% gestiegen. Allein das Investitionsvolumen aus Deutschland stieg um 79 %. Im Jahr 2018 wurden in China insgesamt 60.000 neue Unternehmen durch ausländische Investoren gegründet. Die Hürden für einen Einstieg in den chinesischen Markt wurden in den letzten Jahren regelmäßig gesenkt. Nach der letzten Änderung der sogenannten Negativ-Liste im Jahr 2015, gab es jährliche Anpassungen im Juli 2017, 2018, sowie in 2019. Die Negativ-Listen geben Branchen an, in denen Auslandsinvestitionen beschränkt sind. Mittlerweile wurde die nationale Negativ-Liste auf 40 Items und die Negativ-Liste für die Freihandelszonen auf 37 Items verringert. Zudem gibt es einen Katalog für Branchen, in denen Investitionen ausdrücklich erwünscht und gefördert werden. Die überarbeiteten Versionen dieser drei Dokumente treten ab dem 30.07.2019 in Kraft und werden womöglich weiterhin für steigende Investitionen sorgen.

Alle weiteren Regularien, die nicht in den drei Dokumenten abgebildet sind, sollen bis Ende 2019 abgeschafft werden, sodass ausländische Unternehmen mit inländischen Unternehmen gleichbehandelt werden. Dies soll vor allen Dingen zu einer Beschleunigung bei Genehmigungsprozessen von Investitionen führen. Zudem kündigte die chinesische Regierung an die Finanzmärkte noch weiter für ausländische Investoren zu öffnen und mehr Möglichkeiten zu schaffen. Ebenso sind sechs neue Freihandelszonen in Planung.

Im Januar 2020 tritt das im März 2017 verabschiedete Foreign Investment Law in Kraft, welches ebenfalls weitreichende Veränderungen für ausländische Investoren vorsieht.

 

Mit Informationen von: UNCTAD, Caixin Global, China.org.cn, China Investment Research, Investmentplattform China/Deutschland